Ein Leben ohne Handy oder Smartphone können sich die meisten Menschen heutzutage nicht mehr vorstellen. Dies gilt auch für Kunden ohne großen finanziellen Spielraum. Die Bedeutung des Besitzes eines der mobilen Alleskönner auf dem aktuellsten Stand der Technik ist besonders in der jüngeren Generation hoch. Kein Wunder – schließlich kann man heute mit einem Smartphone so ziemlich alles machen was vor Jahren noch unvorstellbar war. Neben der Möglichkeit Telefongespräche zu führen und SMS zu versenden (auch das soll noch eine Rolle spielen) kann man das Handy als Foto-Apparat nutzen oder als MP3-Player, als Organizer oder Navigationsgerät. Nicht verschwiegen werden soll dass viele Menschen ihr Mobiltelefon natürlich auch beruflich dringend benötigen.
Der enorme Umsatz in der Smartphone Branche resultiert zu einem nicht unbedeutenden Anteil natürlich auch aus der zunehmenden Nutzung mobiler Internet-Angebote. So lassen sich mit dem Handy die neuesten Games oder Songs herunterladen, durch verschiedene Messenger und Apps kann man am Web 2.0 Leben teilnehmen und mit Freunden in Kontakt bleiben, man kann online Aktien kaufen oder die große Liebe in Dating-Netzwerken suchen. Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen und die Bedeutung von iPhone & Co. wird während der nächsten Jahre weiter zunehmen.
So ist es nur wenig verwunderlich, dass Handyverträge zu den häufigsten Gründen für eine Privatinsolvenz gehören. Dass im Zweifelsfalle nicht auf einen teuren Vertrag verzichtet werden kann, liegt dabei auch an den schlechten Bedingungen der meisten Prepaid-Tarife, die für viele Verbraucher keine ernstzunehmende Alternative zu vertragsgebundenen Tarifen darstellen. Ist die Bonität schlussendlich aufgrund einer unzureichenden Zahlungsfähigkeit so eingeschränkt, dass ein negativer Schufa-Eintrag vorliegt, dann wird der Abschluss eines Handyvertrages jedoch schnell zum Problem.
Bonitätsprüfung durch die SCHUFA auch beim Handyvertrag
Egal ob Eröffnung eines Girokontos, Aufnahme eines Ratenkredits, Beantragung einer Kreditkarte oder Abschluss eines Handyvertrags – allgegenwärtig ist die SCHUFA Prüfung des potenziellen Kunden.
Ähnlich wie Banken bedienen sich auch Mobilfunkanbieter des umfangreichen Datenbestandes der SCHUFA. Hierdurch soll eine Einschätzung ermöglicht werden wie wahrscheinlich ein Antragsteller seinen zukünftigen Verpflichtungen aus dem angestrebten Vertrag nachkommen kann.
Einen SCHUFA-Eintrag hat man leichter als viele Menschen vermuten. Es reicht beispielsweise bereits aus wenn Sie bei einem früheren Handyvertrag mit der Zahlung in Verzug gekommen sind oder – auch dies ist sehr häufig der Fall – eine bestimmte Rechnung mit Absicht nicht bezahlt haben da Sie sich im Streit mit dem Vertragsanbieter befinden.
Der Betroffene findet sich nicht selten in eine Schuldenspirale wieder die aus eigener Kraft oft nur schwer zu durchbrechen ist. Die nicht beglichenen Rechnungen werden meist an ein Inkassounternehmen weitergegeben wodurch die Kosten weiter steigen. Die Inkassogebühren übersteigen den ursprünglichen Betrag dabei meist um ein Vielfaches.
Die Alternativen für durch einen SCHUFA-Eintrag Betroffene sind grundsätzlich vorhanden, allerdings in vielen Fällen nicht wirklich attraktiv. Neben der Option einen teureren Handyvertrag ohne SCHUFA Prüfung abzuschließen bleiben meist nur Prepaid- oder Postpaid-Verträge ohne subventioniertes Smartphone. Beide Varianten zeichnen sich durch im Vergleich zu einem normalen Handyvertrag höhere Kosten aus.
Was versteht man unter einem Handyvertrag Ohne SCHUFA
Handyverträge ohne SCHUFA zeichnen sich dadurch aus dass der Vertragsanbieter keine Prüfung der Kreditwürdigkeit des Interessenten durch die SCHUFA durchführt.
Mit dem Weglassen der Schufaprüfung bei Abschluss eines Handyvertrages steigt vor allem das Risiko für den Anbieter. So ist der Kunde in aller Regel mindestens zwei Jahren an den Vertrag gebunden. Teure Zugaben wie High-End-Smartphones oder Spielekonsolen werden meist mit der Grundgebühr refinanziert, sodass ein Ausfall der Zahlungen nicht eine Minderung des Gewinns für den Anbieter bedeutet, sondern letztendlich oftmals auch Kosten verursacht, auf denen der Anbieter sitzen bleibt.
Das im Vergleich zu „normalen“ Kunden mit überprüfter Zahlungsfähigkeit höhere Risiko lassen sich die Anbieter derartiger Verträge ohne Bonitätsprüfung natürlich bezahlen. SCHUFA-freie Mobilfunkverträge sind in jedem Falle deutlich teurer als die meisten Menschen erwarten.
Das Angebot vollwertiger Vertragsangebote ohne Bonitätsprüfung ist beschränkt, wer gründlich sucht findet jedoch Spezialtarife des einen oder anderen Netzbetreibers die eine echte Alternative darstellen.
Diese Einschränkungen sollten Sie beachten
Die im letzten Abschnitt dargestellten Besonderheiten legen den Schluss nahe dass für ein echtes Vertragsangebot ohne SCHUFA Auskunft Kompromisse gemacht werden müssen.
a) Die Zugabe hat einen deutlich geringeren Wert
Da das Risiko für den Anbieter hauptsächlich aus der teuren Zugabe des Handyvertrages resultiert, verzichten viele Anbieter schlicht auf ein High-End-Smartphone in Kombination mit dem Vertrag und bieten stattdessen günstigere Modelle an. In aller Regel handelt es sich hierbei dann um Mittelklassemodelle, die man auch aus Bundles mit Prepaid-Karten kennt. Im Grunde also robuste und funktionelle Handys, die lediglich an den wirklichen Extra-Funktionen sparen und weitaus geringere Anschaffungskosten für den Handyanbieter bedeuten.
b) Die Grundgebühr ist höher als bei normalen Verträgen
Eine zweite populäre Methode sind spürbar höhere Grundgebühren. Hiermit versucht der Anbieter, möglichst schon in den ersten Monaten in die Gewinnzone zu kommen. Für Menschen mit negativem Schufa-Eintrag macht der Abschluss eines solchen Vertrags natürlich nur Sinn, wenn die negative Schufa eher Altlast als Kennzahl für eine tatsächlich noch andauernde Zahlungsunfähigkeit ist. Um wirklich zahlungsunfähige Kunden auszuschließen, werden die meisten Mobilfunkanbieter entsprechende Gehaltsauskünfte und Kontoauszüge verlangen. Auch eine Bürgschaft ist wie bei Kredit- oder Mietverträgen denkbar und mindert gleichsam das Risiko einer weiteren Verschuldung für den Kunden.
c) Es ist eine Kaution bei Vertragsabschluss zu bezahlen
Durchaus verbreitet ist auch die Notwendigkeit einer Kautionsstellung bei Vertragsabschluss. Hierdurch sind ganz normale Handyverträge mit einer üblichen Vertragslaufzeit von 24 Monaten sowie einem aktuellen Mobiltelefon möglich. Je nach Wert des Vertrags schwankt diese Kaution zwischen 200 und 500 Euro. Für den Kunden mit negativem Schufa-Eintrag sicherlich eine gute Möglichkeit auch trotz negativer Schufa an ein aktuelles Handy mit Vertrag zu gelangen.
In den meisten anderen Fällen handelt es sich bei scheinbar SCHUFA-freien Angeboten jedoch um kaschierte Prepaid- oder Postpaid-Tarife. Die Unterschiede sollen im Folgenden detailliert erläutert werden.
Alternativen für einen Handyvertrag ohne SCHUFA Auskunft: Prepaid vs. Postpaid
Falls keine realistische Chance auf einen Handyvertrag mit SCHUFA besteht und die Suche nach einer Alternative ohne Bonitätsprüfung nicht von Erfolg gekennzeichnet war bieten sich Prepaid- und Postpaid-Varianten als Alternativen an.
In Abhängigkeit davon ob man das Handy nur privat nutzt oder auch beruflich kann ein günstiger Prepaid-Vertrag ausreichend sein. Als entscheidende Nachteile anzusehen sind das lästige Aufladen des Handys und – dies wiegt wohl am schwersten – das Fehlen eines subventionierten Neugeräts.
Allgemein lässt sich feststellen dass die Prepaid Tarife der meisten Anbieter während der letzten Jahre deutlich günstiger geworden sind. Dies gilt auch wenn man die für viele Nutzer unentbehrliche Internetflatrate hinzubuchen möchte. Diese ist für wenige Euro pro Monat erhältlich und bietet einen sicheren Schutz vor bösen Überraschungen am Monatsende. Wird der anfallende Traffic nämlich nach Megabyte abgerechnet so kann die mobile Nutzung des Smartphones schnell zu einer teuren Angelegenheit werden.
Was die neueren Postpaid-Tarife anbetrifft so sind diese fast so komfortabel wie ein richtiger Handyvertrag. Der Kunde erhält wie gewohnt am Monatsende seine Rechnung und kann sich das Aufladen des Mobiltelefons im Internet, am Geldautomaten, oder im Handyshop sparen. Allerdings gilt auch hier die Einschränkung dass mit negativer SCHUFA kein Smartphone der Spitzenklasse wie beispielsweise ein iPhone oder ein Samsung Galaxy erwartet werden darf.